Höhepunkt des Jahres 1951 war aber wohl die überaus erfolgreiche Konzertreise in die Schweiz. Es wurden die Städte Bern, Zürich, Luzern und Meiringen besucht, wo überall konzertiert wurde. Die Polizeimusik Salzburg wurde dabei von 17 Musikern der Polizeimusik Linz verstärkt und trat somit mit 65 Mann auf (im Gegenzug wurde auch die Polizeimusik Linz für ein Großkonzert durch 27 Musiker der Polizeimusik Salzburg verstärkt). Die Musik wurde von Nationalrat RAINER, Polizeidirektor Hofrat Dr. BÖHM, Herrn Zentralinspektor Major HAUCK und von der Presse durch die Redakteure ADROWITZER, OBERHOFER und Fotoreporter BRANDAUER begleitet. Diese Musikreise dauerte 8 Tage und war ein Erfolg, der sich sowohl in der Schweizer wie auch in der Salzburger Presse entsprechend positiv niederschlug.
Erfolgreiche Tournee der Salzburger Polizeimusikkapelle durch die Schweiz Zürich,
Bern und Luzern bejubelten die musizierenden Gesetzeshüter
Am Donnerstag gegen Mitternacht fand die achttägige Konzertreise der Musikkapelle der Bundessicherheitswache Salzburg ihr Ende. Durch acht Tage hindurch hatten die Männer, die sonst genauso im Dienst stehen, wie alle anderen Polizeibeamten, einerseits für den Fremdenverkehr und für unsere Landeshauptstadt Beachtliches geleistet und andererseits nicht nur für sich, sondern auch für unserer Heimat zahlreiche ehrliche Freunde gewonnen.
Revierinspektor Höllweger, der Obmann der Polizeimusik, hat schon längere Zeit den Plan verfolgt, die Besuche der Musikkapellen aus Zürich, Bern und Luzern zu erwidern. Die Schwierigkeit lag immer in finanziellen Dingen und es ist der Schweizer Reisegesellschaft Popularis mit ihrem Direktor Riesen zu verdanken, dass diese Tournee nun doch zustande kam. Aber auch die Mitglieder der Stadtmusikkapellen in Zürich, Bern und Luzern haben viel dazu beigetragen, diese Reise zu ermöglichen. Fast jeder Schweizer Musiker nahm einen österreichischen Kollegen in Quartier und Verpflegung, wobei zu sagen ist, dass sich gar mancher beinahe zu Tode gegessen hätte.
Schon an der Grenze in Buchs bereiteten die Einwohner des kleinen Städtchens den österreichischen Musikern einen herzlichen Empfang und nach einer Stunde ging es dann weiter nach Zürich, wo tausende von Menschen die Straßen um den Bahnhof säumten. Zwei Tage später wurde dieser überaus herzliche Empfang in Bern noch wesentlich überboten. Alt und jung war auf den Beinen, klatschten und schrieen, als die Salzburger Polizeimusiker in ihrer schmucken weißen Uniform durch die Straßen der Schweizer Bundeshauptstadt marschierten und die bekanntesten österreichischen Militärmärsche spielten. In Meiringen, einem kleinen Städtchen im Berner Oberland, herrschte unter der Bevölkerung ebenfalls beste Stimmung, als die Salzburger dort ihren Besuch abstatteten. Die letzte Etappe war dann Luzern, wo ebenfalls die ganze Stadt erschienen war, um die Salzburger Polizeimusiker zu begrüßen.
In jeder Stadt fand unter der bewährten Leitung von Revierinspektor Topf ein Galakonzert statt, das überall bestens besucht war und bei den anschließenden Kameradschaftsabenden wurde dann manche Bande der Freundschaft enger geknüpft oder neu geschlossen. Nationalrat Rainer, Polizeidirektor Hofrat Dr. Böhm und Zentralinspektor Polizeimajor Hauck, dessen einsichtsvollem Entgegenkommen übrigens ein guter Teil des Aufstiegs der Polizeimusikkapelle zu verdanken ist, hatten abwechselnd die Gelegenheit wahrgenommen, in Dankansprachen die Bedeutung dieser Konzertreise, die über den Rahmen einer Vergnügungsfahrt weit hinausging, hervorzuheben.
Wir werden in Kürze sowohl über die offiziellen Veranstaltungen als auch über verschiedene Reiseeindrücke ausführlicher berichten. Heute sei abschließend festgestellt, dass Salzburgs Polizeimusiker in der Schweiz nicht nur als Musiker, sondern auch als Gesandte ihres Landes und vor allem als unsere besten und erfolgreichsten Fremdenverkehrswerber aufgetreten sind. H.O
Quelle: SN, Salzburger Lokalnachrichten, vom 28.06.1951